Die Farb-Felder und Formen in den Bildern Bianka Marschalls sind grafische Landkarten, spiegeln
realitär jedoch keine Landschaften wider. Eher sind es Seelen-Landschaften, die wir sehen. So wie sich Gesehenes und Erlebtes in unserem Innern überformt und unsere Psyche auf unserem Lebenskonto gestaltet, so übermalt und überformt Bianka Marschall eigene Erfahrungen und Empfindungen mittels Collagen und setzt grafische Zeichen. Auf diese Weise zeigen sich Dinge, verschwinden oder bleiben als Fragmente bestehen. Nebeneinander, übereinander und sich überschneidend, verändern und beeinflussen sich die grafischen Elemente. Ähnlich ist es mit den Fotografien Bianka Marschalls, die die Künstlerin eher als Skizzen denn als Vorlagen nutzt. In Anordnung und Tonwerten zeigen sie Verwandtschaft mit den Papierarbeiten. Manche ihrer Bilder lassen auch an Patchwork denken, sowohl stofflich in ihrer unterschiedlichen Textur als auch kompositorisch. Das kommt möglicherweise nicht von ungefähr, denn die gebürtige Mecklenburgerin hat Maßschneiderin gelernt und als solche im Staatstheater Schwerin gearbeitet. Das Fach Gestaltung lernte sie zudem an der Hochschule für Technik und Wissenschaft in Berlin. Die Künstlerin selbst gibt ihr Wissen weiter – unter anderem als freie Museumspädagogin in der Kunstsammlung Neubrandenburg. Häufig arbeitet Bianka Marschall auch beim landesweiten Projekt „Künstler für Schüler“ des Künstlerbundes mit, in dem sie seit 2006 Mitglied ist. Ihre Arbeiten befinden sich im privaten und öffentlichen Besitz.
Atelierbesuche nach vorheriger telefonischer Absprache, aktuelle Ausstellungen siehe Künstler-Homepage.