„Die schöne weite Welt“, wie der Maler Siegfried Besser gern in Anlehnung an Aldous Huxleys Buch-Phantasie seine Ausstellungen nennt, sind für den Künstler nicht nur exotische Welten. Auch ein „Mecklenburger Dorf in der Dämmerung“ kann mitten darinnen liegen, so wie es der Künstler träumerisch dargestellt hat. Es ist ein fiktives Dorf, aber es könnte auch Marxhagen sein – sein Wohn- und Arbeitsdomizil schon seit vielen Jahren mitten unter Tannen am Dorfrand, am Grünen Stern. Es ist, als diene diese märchen- und elfenhafte Abgeschiedenheit rings um das Atelier als Kulisse für Bessers Malerei. Von hier aus, seiner Wahlheimat, beamt sich der gebürtige Görlitzer malerisch in eine „schöne, weite Welt“. Zu Norwegens stillen Eilanden , in Syriens Wüstenklöster unter blauem Himmel und zum phantastischen Karneval nach Venedig, wie Reisebilder zeigen. Es geht aber auch ins imaginäre Zirzipanien, oder nach Xanadu. Zu phantastischen Orten mit magischen Namen eben, weshalb Siegfried Besser manche seiner Werke gern auch Phantasmagorien nennt. Siegfried Besser studierte Mitte der 1960er Jahre Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden unter anderem bei Rudolf Bergander. Als junger Mann begeisterte er sich für die träumerischen Bildwelten Marc Chagalls. So kann man Siegfried Besser, dessen Markenzeichen der charakteristische Flatcap ist, als Malerpoeten bezeichnen. „Warum das Schreckliche noch darstellen?“, meint der beliebte, nachdenkliche Künstler. Ihn interessieren eher klar gebaute und spannungsvolle Formen in einer Synthese aus Zufall und Ordnung. Harte Themen darzustellen ist für Siegfried Besser keine Option in dieser eigentlich doch „schönen, weiten Welt“. Zumindest schafft er eine solche.
Atelierbesuche nach vorheriger telefonischer Absprache, aktuelle Ausstellungen siehe Künstler-Homepage.