Diese Fotografien sind zu schade, sie nur digital reproduziert zu betrachten. Werden sie in Hans-Joachim Schuberts Atelier in Neddemin enthüllt, offenbart sich so etwas wie ein Heiligtum. Zu sehen sind Werke, hergestellt in einem Edeldruckverfahren, wie es nur noch wenige auf der Welt praktizieren und beherrschen: Dem Gummidruck. Die Aura des Nicht-Alltäglichen, Undurchdringlichen wird verstärkt durch die weitere Bearbeitung der malerischen Werke durch den Künstler: Bis zum stimmigen Finale wird noch aquarelliert und collagiert. Eine Rarität sind auch die Motive, die nur wenige selbst vor Augen hatten: Aufnahmen stammen aus Vietnam oder von Fischern aus entlegenen Regionen Kasachstans. Insofern offenbaren die Bilder dem Betrachter eine Intimität, die durch ihre ausnahmsweise Zurschaustellung wie eine Auszeichnung wirkt. Das gilt auch für die Aktmotive. Hans-Joachim Schubert hat die gestalterische Vielfalt an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig gelernt. Bis 1989 hat er sich noch der Farbfotografie verweigert und sich in seinen Bildern indirekt kritisch etwa zu ökologischen Missständen in der DDR geäußertEinige Jahre nach der „Wende“ arbeitete er als Kulturamtsleiter für die Stadt Neubrandenburg. Schubert war zudem Mitglied der Gesellschaft für fotografische Edeldruckverfahren. Er gab sein Wissen an der Hochschule Neubrandenburg in den Sujets der ausschließlich analogen Fotografie weiter. Seine Werke waren in Personalausstellungen von Norddeutschland über Italien, Frankreich, Polen bis Russland, Vietnam und Chile zu sehen.
Atelierbesuche nach vorheriger telefonischer Absprache, aktuelle Ausstellungen siehe Künstler-Homepage.