Der keramische Modezirkus von Anke Besser-Güth karikiert wie Fabelwesen die allzumenschlichen Eitelkeiten. Da gibt es den maskenhaft lächelnden Geck mit Schönheitspflästerchen, den venezianischen Clown in Pose, den ewig verführen wollenden Don Juan, den aufgeplusterten Gockel, halb Mann, halb Hahn und 14 reizende Operndiven. Die Künstlerin selbst tritt dagegen sehr bescheiden auf. „Das Material Ton erlaubt mir grenzenlos meiner Fabulierlust nachzugehen und auch meine heitere Seite zu zeigen“, erklärt die gebürtige Erfurterin, die ihre Figuren im idyllischen Marxhagener Atelier Am Grünen entstehen lässt. Anke Besser-Güth hat Mitte der 1960er Jahre Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden studiert und arbeitet seitdem freiberuflich. In Erfurt erinnern viele große Arbeiten an die Bildhauerin, wie das Denkmal der Rosa Luxemburg und das der Käthe Kollwitz. Ein Highlight von Führungen durch die schöne thüringische Stadt ist auch immer wieder ihr Till Eulenspiegel hinter dem Erfurter Rathaus. Aber um bildhauerische Werke der Künstlerin zu finden, muss man auch hier nicht lange suchen: In Röbel am Hafen etwa steht Das Urteil des Paris. Anke Besser-Güth schafft außerdem sehr zarte Pastelle. Ihr Metier sind meist Landschaften, ob sonnendurchflutet oder nebelverhangen. Es sind in Farben fest gehaltene Impressionen von vielen Reisen, an die blaue norwegische Fjorde oder auch blutrote Sonnenuntergänge vor dem südamerikanischen Santos auf dem Papier erinnern. Es sind quasi schwebende Erinnerungslandschaften. Nicht zuletzt entzücken Anke Besser-Güths kleine frivole Filz-Engelchen, wie sie vor allem zu Weihnachten leicht und scheinbar harmlos von der
Atelierbesuche nach vorheriger telefonischer Absprache, aktuelle Ausstellungen siehe Künstler-Homepage.