1-2-3 ausgezählt - Ergebnisse der Radverkehrszählung durch die Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbH | Mecklenburgische Seenplatte

1-2-3 ausgezählt - Ergebnisse der Radverkehrszählung durch die Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbHMecklenburgische Seenplatte

Mit großen Erwartungen sahen viele Kommunen und ebenso der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte den Ergebnissen der Radverkehrszählung im Jahr 2018 entlang eines Teils des Radwegenetzes im Landkreis entgegen. 

Bis dato wurde in den vergangenen Jahren lediglich in Waren und in Dalmsdorf, beide am Internationalen Radfernweg Berlin – Kopenhagen gelegen, das Radverkehrsaufkommen erhoben. In Waren lag der Wert bei 380.746, in Dalmsdorf bei 34.390 Radlern pro Jahr, wobei in Waren der gesamte Alltagsverkehr entlang des Radweges Richtung Ecktannen erfasst wurde und damit für eine Streckenradweg wie Berlin – Kopenhagen nicht repräsentativ war. Hier nähert sich der Wert aus Dalmsdorf schon eher der radtouristischen Wahrheit an. Mit welcher Radverkehrsbelastung in der Fläche des Landkreises zu rechnen war, schien wie ein Blick in die berüchtigte Glaskugel.

Nun liegen die Zahlen auf dem Tisch und konnten auch durch keinen verregneten Sommer verfälscht werden. Diesen gab es bekanntlich 2018 nicht. Gezählt wurden die Radfahrer über das komplette Jahr 2018 an insgesamt sechs Standorten mit zwei fest installierten und einem mobilen Zählgerät. Mittels der fest installierten Zählgeräte wurden die Referenzwerte für die mobile Station gemessen. Diese arbeitete im Rotationsprinzip an vier Standorten jeweils vier Mal für je zwei Wochen.

Die Auswahl der Standorte erfolgte bewusst unter dem Fokus der Ermittlung von belastbaren Zahlen über den Radverkehr an Radwegen, die augenscheinlich sehr stark frequentiert werden – wie der Müritz-Rundweg. Die Zählung erfolgte aber auch an Radwegen, die scheinbar wenig genutzt werden.

Die Zahlen belegen im Ergebnis, was objektiv betrachtet auch zu erwarten war. Es gibt einen gravierenden quantitativen Unterschied der Nutzung von Radwegen in den touristisch stark und weniger stark frequentierten Regionen. Allerdings ist auch das Verhalten der Radfahrer im Alltagsradverkehr bzw. im Freizeitverkehr innerhalb der Region unterschiedlich.

So weist eine Messstation bei Altentreptow die höchsten Werte im Alltagsradverkehr auf, mit Belastungsspitzen am frühen Morgen und zum Feierabend (vgl. Abb. 1). Im Gegensatz dazu zeigten die beiden Messtationen entlang des Müritz-Rundweges eine Normalverteilungskurve mit Spitze zur Mittagszeit. Ähnliches gilt für den Anteil der Radfahrer, die in oder außerhalb der Saison unterwegs sind. Während entlang der Müritz zwischen November und März nur 2 Prozent bis 6 Prozent des gesamten jährlichen Radverkehrsaufkommens stattfinden (vgl. Abb. 2), sind es in der Friedländer oder Altentreptower Region immerhin 15 Prozent der Radfahrer, die außerhalb der Saison die Radwege nutzen. Letztlich sprechen die Zahlen von 2018 eine deutliche Sprache und für sich:

  • Rechlin: 103.306 Radfahrer
  • Gotthun: 38.540 Radfahrer
  • Altentreptow: 16.155 Radfahrer
  • Groß Kelle/Röbel: 6.639 Radfahrer
  • Schönbeck: 5.983 Radfahrer
  • Klocksin: 3.110 Radfahrer

Auch im Jahr 2019 werden wieder an sechs Standorten die Radfahrer in der Mecklenburgischen Seenplatte gezählt, um das Streckennetz zu optimieren und die Mittel zur Unterhaltung und Weiterentwicklung der Radwege gezielt einzusetzen.

Autor: Thomas Fitzke